Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde by Eileen Wilks

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde by Eileen Wilks

Autor:Eileen Wilks
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2011-04-20T22:00:00+00:00


16

Cynnas Gemächer bestanden aus zwei Räumen. Das Schlafzimmer war winzig, eher ein Nest als ein Raum, es befand sich nicht mehr als das Bett darin. Eine große, dicke Matratze, die von unzähligen Kissen und Decken in allen Regenbogenfarben überquoll, bedeckte fast den ganzen Boden.

Das Wohnzimmer war größer, aber nicht weniger farbenfroh. Die ockerfarbenen Wände hatten Vorsprünge, eine Art Bank, die am Ende des Raumes ein U formte. Die Wandbank war gerade breit genug, um jemandem von der Größe eines Menschen einen Sitzplatz bieten zu können, aber nur knapp dreißig Zentimeter hoch – eine angenehme Höhe für einen Gnom, dachte sie. Auch hier wimmelte es nur so von bunten Kissen. Zwei Holzstühle mit gerader Lehne und ohne Kissen schienen ausschließlich für Menschen bestimmt zu sein – einer war orangefarben, der andere violett. Beide sahen unbequem aus.

Alles hier war wenig einladend, und das lag nicht allein an den Farben.

Am anderen Ende des Raumes befand sich ein runder Tisch, der sie an den in ihrem Hotelzimmer zu Hause erinnerte, nur dass er kürzere Beine hatte und knallblau war. Darum herum waren vier flache Bodenkissen verteilt. Zwischen dem Tisch und dem Ende der Bank befand sich ein Schrank, der in den Farben Grün, Gelb und Schwarz gestrichen war.

Eine kleine, dunkelhaarige Frau stand davor. Ihr Name war Adrienne. Sie trug ein knielanges gelbes Kleid, eine graue Hose und eine lange graue Weste. Ihr langes Haar war zu Zöpfen geflochten. Sie war ungefähr fünfzig Jahre alt, und sie war ein Mensch – das hatte sie Cynna gesagt, als sie ihr verkündet hatte, sie sei von nun an ihre Zofe. Sie hatte Cynna gezeigt, wie man die magischen Lichter, die an der Decke schwebten, mit ein paar Worten in der Hochsprache regulieren konnte, hatte Cynna noch einmal beschrieben, wo sich die Gemeinschaftsräume befanden, und ihr erklärt, dass die Bäder unter der Erde lägen. Außerdem schien sie es zu ihren Pflichten zu zählen, Cynna dort höchstpersönlich zu baden.

Cynna lehnte das Angebot entschieden ab, brachte aber ihre Freude über die Aussicht auf ein Haarwaschmittel zum Ausdruck.

Jetzt gerade hielt Adrienne ein Kleid hoch, das sie aus dem Schrank genommen hatte. Es war lang, glänzend und so schwindelerregend grellfarbig – Grün und Pink und Gold spielten Fangen auf einem knallroten Hintergrund.

Cynna taten die Augen allein vom Anschauen weh. „Das kann nicht Euer Ernst sein.“

„Dalnee horra fall nutti sieve matta plai, noresch“, sagte die Frau. Oder etwas in der Art. Der Zauber flüsterte Cynna zu: „Das wäre angemessen für das Erscheinen vor dem Stadtrat, Madam.“

„Könnt Ihr mir nicht eine Hose besorgen? Etwas … Schlichteres. So etwas, was ich trage, nur sauber.“

Adrienne blickte gequält drein und begann eine lange Erklärung über Farben und Kasten und andere Dinge. Cynna versuchte aufzupassen, aber ihr Kopf wollte nicht so wie sie.

Er hat es nicht gewusst. Das dachte sie immer und immer wieder. Er hat es nicht gewusst.

Daniel Weaver hatte sie auf ihr Zimmer begleitet und den ganzen Weg über freundlich darüber geplaudert, wie schwierig es für ihn war, sein technisches Wissen („Es ist nicht sehr umfangreich“,



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